Haben Eltern psychische Probleme, merken es die Kinder.
Ihnen entgeht nichts – so klein sie auch sind. Sprechen Sie mit Ihren Kindern und Jugendlichen über Ihre Erkrankung und mögliche Hilfeleistungen.
Haben Eltern psychische Probleme, reagieren die Kinder ganz unterschiedlich:
- Einige Kinder stellen Fragen und möchten wissen, was los ist.
- Andere grübeln nach, ziehen sich zurück. Sie fantasieren, dass sie schuld sein könnten, weil sie unartig, lebhaft oder frech waren. Sie machen sich selbst Vorwürfe.
- Viele Kinder brauchen direkte oder indirekte Aufmerksamkeit, indem sie fordernd sind, nicht gehorchen oder sich schwierig verhalten. Es ist möglich, dass sie körperliche Symptome zeigen, indem sie einnässen oder beginnen zu stottern.
- Einige Kinder sind wie immer, sind sehr angepasst und hilfsbereit. Sie möchten alles tun, dass es den Eltern gut geht. Dies überfordert sie jedoch.
Über die Krankheit sprechen
Vielleicht haben Sie sich schon gefragt, ob Sie mit Ihrem Kind/Ihren Kindern über Ihre Krankheit sprechen sollten? Oder wäre Nichtwissen ein besserer Schutz für sie?
Die Forschung und Erfahrungsberichte zeigen, dass es den Kindern hilft, wenn offen und ehrlich mit ihnen kommuniziert wird. Wenn die Kinder wissen, wie es für Sie ist, wenn es Ihnen schlecht geht, haben sie mehr Verständnis dafür und machen sich weniger Sorgen oder geben sich gar die Schuld an Ihrem Zustand. Auch für Kleinkinder ist es wichtig, dass Sie mit Ihnen sprechen und Ihnen aufzeigen, dass sie keine Schuld an Ihrer Erkrankung tragen. Sie brauchen die Gewissheit, dass etwas anders ist, dass Sie aber mit dieser Situation oder dieser Erkrankung umgehen können.
Viele Eltern finden es schwierig, mit ihren Kindern über die Krankheit zu sprechen.
Wichtig ist, dass Sie sich selbst bewusst sind, was bei Ihnen vorgeht, wenn Sie sich in einer schlechten Phase befinden.
- Wie fühlt sich die Erkrankung an? Wann tritt sie auf?
- Wurde bei Ihnen eine Diagnose gestellt?
- Wie gehen Sie mit den psychischen Problemen um? Nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch?
Erst wenn Sie für sich diese Fragen geklärt haben, können Sie die Fragen Ihrer Kinder beantworten und Auskunft geben, was Ihnen Mühe macht und wie Sie damit umgehen.
Tragen Sie sich Sorge!
Wichtig ist, dass Sie sich selbst Sorge tragen! Wenn Sie spüren, dass Sie nicht auf die Bedürfnisse und Ängste Ihres Kindes eingehen können, geben Sie sich etwas Zeit und Ruhe und sprechen Sie die Problematik an, wenn es Ihnen wieder besser geht.
Nehmen Sie Hilfe an!
Es ist für alle schwierig, Erfahrungen und Erlebnisse mit der Krankheit in Worte zu fassen; nicht alle können dies alleine. Es kann helfen, sich an eine Fachperson zu wenden, die diesen Prozess begleitet. Einige bevorzugen Bücher, über deren Geschichten sie mit ihren Kindern ins Gespräch kommen. Andere werden durch Familienmitglieder, Bekannte oder Nachbarn unterstützt. Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie mit Jugendlichen, Schul- und Kleinkindern sprechen können.