Hintergrund und Ziele
Kinder psychisch kranker Eltern weisen ein deutlich erhöhtes Risiko auf, selbst zu erkranken und eine psychische Störung zu entwickeln¹. Die psychiatrischen Erwachsenenkliniken können dazu beitragen dieses Risiko zu minimieren. Durch den Kontakt zu den betroffenen Eltern haben sie nämlich indirekt die Möglichkeit, eine Verbindung zu deren Kindern herzustellen und deren Situation zu verbessern. Um diese präventive Chance besser nutzen zu können, hat das Institut Kinderseele Schweiz (iks) das Projekt CAPSY ins Leben gerufen. CAPSY wird vom iks geleitet und durch den Fonds «Prävention in der Gesundheitsversorgung» von Gesundheitsförderung Schweiz finanziell unterstützt. Weitere Trägerorganisationen sind die Integrierte Psychiatrie Winterthur (umsetzende Pilotstation 1), die Psychiatrische Universitätsklinik Zürich (umsetzende Pilotstation 2), die Clienia Littenheid AG (umsetzende Pilotstation 3), die Privatklinik Hohenegg (umsetzende Pilotstation 4) sowie die SWICA Gesundheitsorganisation.
Das Projekt wird zwischen 2023 und 2026 in je einer Station der oben genannten Kliniken durchgeführt. Dazu werden mit der Klinikleitung in einem ersten Schritt die strategische Verankerung sowie die konkreten Interventionen festgelegt. Diese werden in der Folge von einem klinikinternen Projektteam in Zusammenarbeit mit der Gesamtprojektleitung des iks aufbereitet und ab 2024 umgesetzt. Im Rahmen des Projekts verfolgen die Kliniken zwei Schwerpunkte: Einerseits sollen in den Kliniken Strukturen und Prozesse geschaffen werden, die es den Mitarbeiter*innen der Pilotstationen ermöglichen, das Thema «minderjährige Angehörige» vermehrt in ihrer täglichen Arbeit zu berücksichtigen. Andererseits wird aber auch ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, die Mitarbeiter*innen durch gezielte Schulungen und Supervisionen zu unterstützen. Zudem wird im Laufe des Projekts die interdisziplinäre Vernetzung zwischen verschiedenen Akteur*innen der Vorsorge und Versorgung zum Thema «Kinder psychisch erkrankter Eltern» gestärkt und die nachhaltige Finanzierung der realisierten Massnahmen berücksichtigt.
¹ Jungbauer, J. (2019). «Kinder psychisch erkrankter Eltern – Belastungen, Entwicklungsrisiken und Unterstützungsmöglichkeiten.» Sozialpsychiatrische Informationen, 49 (3): S. 37.
Projektorganisation
Zeitplan
- Gesamtprojektdauer: 2023 – 2026
- 2023: Schwerpunkt bildet die Zielsetzung und Operationalisierung der Massnahmen in jeder Klinik
- 2024: Vorbereitung und Schulung der Mitarbeitenden, Start Umsetzung der Massnahmen
- 2025: Umsetzung der Massnahmen
- 2026: Projektabschluss und Vorbereitung Skalierung der Erkenntnisse
Evaluation
Das Projekt CAPSY wird während der gesamten Laufzeit durch eine externe Evaluation begleitet, die von Büro BASS in Kooperation mit B&A //// Beratungen und Analysen durchgeführt wird. Sie soll Erkenntnisse darüber liefern, ob die Implementierung der gewählten Massnahmen und Prozesse gelingt und wie sich die Änderungen in der Wahrnehmung der Patient*innen niederschlagen.
Ansprechpersonen
- Projektleiterin: Dr. phil. Rebecca Leins (rebecca.leins@kinderseele.ch, 079 863 26 28)
- Projektassistentin: Stefanie Füllemann (stefanie.fuellemann@kinderseele.ch, 079 885 82 07)