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Ich bin alleinerziehend. Im Moment geht es mir glücklicherweise recht gut. Aber stellen Sie sich vor, wenn ich in eine psychiatrische Klinik aufgenommen werden müsste! Was würde dann mit meinen Kindern geschehen?“
Wenn es Ihnen momentan gut geht, sollten Sie jetzt mit Freunden, Bekannten oder Verwandten über eine mögliche Kinderbetreuung in einer Krise sprechen. Vielleicht findet sich in der Nachbarschaft oder im Freundeskreis Ihres Kindes jemand, der dies gerne übernimmt. Sprechen Sie mögliche Personen an. Auch die Jugend- und Familienberatung in Winterthur steht zur Verfügung. Sie geben Ihnen gerne Auskunft über mögliche Betreuungslösungen. Ansonsten wird bei einem Klinikeintritt eine Fachperson mit Ihnen überlegen, wo Ihre Kinder untergebracht werden. Sie können dabei mitbestimmen, wo die Kinder betreut werden sollen.
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„Ich ertrage es im Moment schlecht, wenn mein Kind Freunde zum Spielen mit nach Hause bringt. Aber ich will natürlich, dass es auch weiterhin mit ihnen spielen kann.“
Viele Kinder sind unglücklich, wenn sie keine Freunde oder Freundinnen nach Hause mitbringen dürfen. Wenn Sie jedoch ihrem Kind erklären, dass dies später wieder möglich sein wird, wird es dies bestimmt verstehen. Es kann mit seinen Freunden auch anderswo spielen: auf dem Spielplatz, draussen vor dem Haus oder bei einem anderen Kind zu Hause. Helfen Sie Ihrem Kind dabei, wie es die Situation kurz und einfach seinen Spielkameraden erklären kann.
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„Manchmal habe ich Angst, dass mein Kind später genauso wird wie meine Frau. Ist das möglich?
Über die Entstehung von psychischen Krankheiten ist noch wenig bekannt. Ob genetische Faktoren an Bedeutung gewinnen, hängt unter anderem davon ab, ob das Kind zusätzlichen Belastungen und Überforderung ausgesetzt ist. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind Kind sein kann und überfordern Sie es nicht. Vermitteln Sie ihm, dass es Gefühle wie bspw. Wut zeigen darf und Spannungen nicht unterdrücken muss. Loben Sie es für alles, was es gut macht. So kann Ihr Kind ein gesundes Selbstvertrauen aufbauen und dies ist ein wichtiger Schutzfaktor.
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„Manchmal habe ich Angst, dass mir meine Kinder weggenommen werden. Weil ich psychische Probleme habe und nicht gut genug für sie sorgen kann, wenn es mir schlecht geht. Kann man sie so einfach wegnehmen?“
Kinder werden nicht einfach so weggenommen. Dafür muss da Wohlergehen des Kindes ernsthaft gefährdet sein. Die Vormundschaftsbehörde braucht hierfür Beweise oder sehr starke Verdachtsmomente. Zuerst wird jedoch versucht, der Familie mit unterschiedlichen Massnahmen zu helfen, bevor eine solche Massnahme in Betracht gezogen wird. Nehmen Sie Hilfe von Nachbarn, Verwandten, Bekannten oder Fachleuten an, damit es nicht so weit kommen muss.
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„Menschen in meiner Umgebung wissen nicht, wie sie sich unserer Familie gegenüber verhalten sollen. Was kann ich da tun?“
Leider sind es sich viele Menschen nicht gewohnt, psychische Probleme anzusprechen. Sie ziehen sich verunsichert und hilflos zurück. Indem Sie selbst über ihre Betroffenheit sprechen, helfen Sie mit, dieses Tabu zu brechen – vielleicht nicht überall aber wenigstens in Ihrer engsten Umgebung. Erklären Sie Ihren Freunden und Verwandten, was mit Ihnen und Ihrer Familie los ist.