Gemäss WHO gehören psychische Störungen zusammen mit Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Leiden im Erwachsenenalter. Im Kindes und Jugendalter sind sie mit rund 20% durchschnittlicher Häufigkeit sogar die verbreitetste Erkrankung.
Psychische Krankheiten können jeden treffen, unabhängig von Herkunft, Alter, sozialer Stellung usw. Ein Drittel ist in seinem Leben von einer psychischen Erkrankung betroffen; Tendenz steigend.
Die Vielfalt psychischer Krankheiten ist enorm. Unter nachstehenden Begriffen finden Sie die wichtigsten Informationen zu den häufigsten Krankheitsbildern in der Psychiatrie.
Angststörung: Angst ist grundsätzlich ein positives Gefühl; es bewahrt uns vor so manchem. Angst wird dann jedoch zum Problem, wenn sie den Alltag einschränkt. Angsterkrankungen gehören neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Wird sie nicht behandelt, steigert sie sich immer mehr, denn Angst vor der Angst lässt an Angsterkrankungen leidende Personen Orte und Situationen meiden und sie ziehen sich immer mehr zurück. Ihr Vertrauen in sich selbst schwindet, was zu Problemen in der Familie und im Beruf führen kann.
Was sind Angsterkrankungen? ♦ Angst- und Panikhilfe Schweiz
Angst/Phobie bei Kindern und Jugendlichen: Wenn die Angst, von anderen beurteilt oder kritisiert zu werden, so gross ist, dass sie lähmenden Charakter zur Folge hat.
Buch: Frei von Angst und Schüchternheit: Soziale Ängste besiegen von Barbara G. Markway und Gregory P. Markway
Autismus und Aspergersyndrom: beides sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen bei Kindern. Diese haben vor allem Defizite bei der sozialen Interaktion und Kommunikation und zeigen stereotype Verhaltensweisen.
Wenn sich autistische Personen nicht an Regeln halten so rührt das meist daher, dass sie über kein – oder nur begrenztes – Verständnis für ihr Gegenüber verfügen, weil ihr Einfühlungsvermögen eingeschränkt ist. Es fehlt das Verständnis für die Gefühle, Gedanken und Vorstellungen anderer.
Autismus Schweiz ♦ Autismus Deutsche Schweiz ♦ www.asperger-autismus.ch
Borderline: iBei dieser Persönlichkeitsstörung sind die Betroffenen heftigen Gefühls- und Stimmungsschwankungen unterworfen. Die fast permanent hohe Anspannung der Betroffenen, nicht gesehen, angenommen oder gewürdigt zu werden, führt zu unerwarteten heftigen Gefühlsausbrüchen bis hin zur Selbstverletzung.
Buch: Klang der Seele – Mein Leben mit Bordellen von Franziska Neidt
Übersehene Kinder. Biografien erwachsener Töchter von Borderline-Müttern; Herausgeberin Jutta Reich
Links: Borderline-Persönlichkeitsstörung ♦ Kinder und ihre Borderline-Mütter ♦ Borderline-Selbsthilfe
Depression: Hoffnungslosigkeit über längere Zeit, die begleitet wird von Melancholie, Schuldgefühlen und Energieschwund sind Ausdruck einer Depression. Weitere Symptome können Interessenverlust, Freudlosigkeit und erhöhte Ermüdbarkeit sein.
I Had A Black Dog. His Name Is Depression.
Das gleichnamige Buch von Matthew Johnstone steht nun auch als kurzer Animationsfilm zur Verfügung. Quelle: youtube.com The black dog ♦ Living with the black dog
Links: www.depressionratgeber.ch ♦ www.depression.ch ♦ Ostschweizer Bündnis gegen Depression ♦ Detaillierter Krankheitsbeschrieb
I Had A Black Dog. His Name Is Depression.
Das gleichnamige Buch von Matthew Johnstone steht nun auch als kurzer Animationsfilm zur Verfügung. Quelle: youtube.com The black dog ♦ Living with the black dog
Essstörungen von Jugendlichen: Wenn dem Körper nicht mehr die für seine Bedürfnisse nötigen Nahrung zugeführt wird, redet man von einer Essstörung. Es gibt verschiedene Ausprägungen: Magersucht, Ess- und Brechanfälle und übermässiges Essen.
Links: Schweizerische Adipositas Stiftung ♦ Kompetenzzentrum Zürich ♦ Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Mutismus: Hier handelt es sich um ein Verstummen, als Folge eines sehr schlimmen Erlebnisses oder wiederholt schlechten Erfahrungen. Es ist nicht so, dass die Sprachorgane nicht mehr intakt wären, vielmehr ist es ein nicht mehr sprechen wollen oder ein durch die psychische Störung gehemmt sein.
Buch: Das Schweigen verstehen, 2014 von Anja Uhlenberg
Links: Mutismus Schweiz
Psychose und Schizophrenie (Wahnvorstellungen): Während einer Psychose sind die Wahrnehmungen verändert und werden von den Betroffenen anders gedeutet. Sie leiden unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen oder Denkstörungen, meist begleitet von grossen Ängsten. Schizophrenie ist eine Psychose, die ohne ersichtlichen Grund auftritt. Anders die Psychosen, die aufgrund von organischen Erkrankungen (Epilepsie, Hirntumor, Verletzungen etc.), Nebenwirkungen von Medikamenten oder durch den Konsum von Alkohol oder Drogen ausgelöst werden.
Buch: Cannabis oder Psychose / Huhn oder Ei?
Links: Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Störung des Sozialverhaltens bei Kindern und Jugendlichen: dies kann sich in aggressivem Verhalten gegenüber Menschen und Tieren äussern, Zerstörung von Eigentum aber auch von Diebstahl, Betrug und schweren Regelverstössen.
Buch: Diagnose: Störung des Sozialverhaltens, Psychosozial-Verlag, 2008
Link: Beschrieb Uniklinikum Leipzig ♦ Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Sucht: Sucht ist ein Sammelbegriff von ganz vielen Störungen; im wesentlichen geht es aber immer um ein Verlangen, dem nachgegeben werden MUSS. Zu den Suchtmitteln zählen Alkohol, Drogen, Zigaretten, Medikamente etc.. Diese lösen ein kurzzeitiges Hochgefühl aus, nach dessen dann der Körper lechzt, wenn die Wirkung nachlässt.
Buch: Das ElternBuch, Beltz Verlag, 2011
Link: Sucht Schweiz ♦ Suchtprävention Zürcher Unterland ♦ Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Suizidabsichten/-Versuche: Wenn der Wunsch nach Veränderungen so gross ist, dass der Sinn des Lebens in Frage gestellt wird, dann besteht akuter Handlungsbedarf. Zu Beginn steht meist der Wunsch nach Ruhe und einer Unterbrechung/Veränderung des Lebens. Diese Gefühle steigern sich bis hin zu Todeswünschen und Suizidgedanken/-plänen und deren Ausführung.
Buch: Suizid…? von Jacqueline Rutgers-Cardis, Hans-Balz Peter und Pascal Mösli
Links: Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Trauma (Belastungsstörungen): Hervorgerufen von traumatischen Erlebnissen wie Tod, Unfall, Vergewaltigung, körperliche Verletzungen, Kriegshandlungen oder Naturkatastrophen kann sich ein Trauma in körperlichen und psychischen Beschwerden äussern. Die Folgen können sich äussern in Form eines unfreiwilligen Wiedererlebens, allgemeinen Rückzug (um Dinge/Situationen zu meiden, die das Trauma ausgelöst haben) oder auch in Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, erhöhte Reizbarkeit äussern. Diese werden begleitet von Schuld- und Schamgefühlen.
Buch: Traumsammler von Khalet Housseini
Buch: Ratgeber Trauma und Posttraumatische Belastungsstörung, Hochrufe 2012
Links: Traumabeschrieb Universität Zürich
Zwang: Ordnung zu halten oder noch einmal zu kontrollieren, ob die Haustüre wirklich geschlossen ist, das ist normal. Bei Zwangserkrankungen gehen diese Zwänge gedanklich und im Handeln aber noch viel weiter. Zwangsgedanken werden als übertrieben oder unsinnig erkannt, drängen sich jedoch immer wieder auf und lösen unangenehme Gefühle (Angst, Ekel etc.) aus. Auch bei Zwangshandlungen erkennt der Betroffene die Sinn- und Masslosigkeit, und trotzdem muss dem Drang, diese genau so auszuführen, Folge geleistet werden.
Buch: ein verheimlichtes Problem.
Buch: Ein verheimlichtes Problem von Marie-Leise Thatrort, Lübeck
Links: Schweiz. Gesellschaft für Zwangsstörungen ♦ Detaillierter Krankheitsbeschrieb
Weitere Krankheitsbeschriebe
Hilfe